Schritte zur Umsetzung - Frage 3

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Wo sehen sie konkrete Kooperationsmöglichkeiten, um den Auswirkungen des demographischen Wandels zu begegnen?

Verena Czaby, Regionalmanagerin für Arbeit und Chancengleichheit, TEP Arbeit für Salzburg
Eine Anpassung der gesetzlichen und infrastrukturellen Rahmenbedingungen an die geänderten Lebensverhältnisse vieler Menschen ist dringend erforderlich. Diese betreffen u.a. Fragen der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, der Mobilität, des Arbeitsmarkzugangs für ältere Menschen und Randgruppen und der Aufweichung geschlechtsstereotyper Lebensentwürfe. Generell ist zusätzlich zu sagen, dass es für sämtliche Projekte im Bereich des demographischen Wandels ein hohes Maß an Vernetzung und Kooperation zwischen den verschiedenen Institutionen braucht, da stets mehrere, meist sogar sehr viele unterschiedliche Aktionsbereiche davon betroffen sind.

Daniela Diethör, Geschäftsführerin von Frau & Arbeit
Durchführen von kooperativen Projekten, die interdisziplinäres Know-How zusammenführen, unter Beteiligung von NGO’s, Gemeinden, Betrieben, ExpertInnen, Institutionen etc.
Bestehendes Know-How und Ergebnisse aus bereits durchgeführten Projekten und Studien endlich nutzen und nicht nach Projektende schubladisieren.

Josef Fanninger, Geschäftsführer Regionalverband Lungau
Plattformen schaffen, wo aktive Leute Ihre Ideen und Visionen einbringen und auch umsetzen können. Sehr wichtig ist hier der niederschwellige Ansatz.

Rosemarie Fuchshofer, Büro StadtLandBerg, Henndorf-Tamsweg
Interkommunale Kooperationen (Gemeindeverbände), Schulstandorte und Kinderbetreuungseinrichtungen. „Sozial- und Bildungsplattformen“ in den Bezirken. Vernetzung und Kooperation von Bildungsinstitutionen, Vereinen, Initiativen, „Pflegecluster“.

Karoline Gindl-Müller, Koordinatorin des TEP „Arbeit für Salzburg"
Gemeinden können sich zu verschiedenen Themen zusammenschließen. z.B.:
Schaffung eines umfassenden und leistbaren Kinderbetreuungsangebotes einschl. Busdienst.
Aus-/Aufbau des öffentlichen Nahverkehrs.
Schaffung und Betrieb von Pflegeeinrichtungen bzw. Seniorenwohnheimen.
Bau von Generationenhäusern zb. Ankoppelung von Seniorenheimen an Kinderbetreuungseinrichtungen und Einbeziehung der alten Menschen in die Kinderbetreuungsarbeit sowie umgekehrt.

Franz Grübl, Bezirksstellen-Leiter AK-Pongau
Verstärkte Zusammenarbeit der Regierungsparteien und der Sozialpartner unter Einbindung der NGOS.

Michaela Höfelsauer, Vizebürgermeisterin und Heimleitung im Seniorenheim Lend
Kooperation z.B.: „Kulturhilfe“ von Städten für Gemeinden am Land. Förderung der Möglichkeiten für Jugend. Es ist in vielen Gemeinden kein Geld dazu da, wenn die Finanzierung steht gibt es oft keine Möglichkeiten (Betreuer, Möglichkeiten…) um dies umzusetzen.

Valentin König, Bürgermeister der Gemeinde Thomatal
Der Stellenwert von Familien mit mehr Kindern muß angehoben werden, Kinder sind die zukünftigen Erwachsenen. Bund – Länder – Gemeinden müssen dafür gemeinsam, günstige Voraussetzungen anbieten.

Leonhard Madreiter, Bürgermeister der Gemeinde Fusch a.d. Glocknerstraße
Kooperationen im Kinderbetreuungsangebot (Nachmittagsbetreuung, Betreuung in den Ferien).
Zusammenarbeit in der Betreuung von älteren Menschen Gemeindeübergreifende Angebote und Aktivitäten für SeniorenInterkommunale. Zusammenarbeit mit interkommunalem Steuerausgleich – Leben in Gemeinden, Denken und Handeln in Regionen.


Demochange Team

Gerhard Ainz, Raumplaner, ÖIR-Salzburg
Kooperationen zwischen Gemeinden auf allen Ebenen, zwischen Vereinen.

Andreas Koch, Universitätsprofessor für Geographie, Leiter des Arbeitskreises Sozialgeographie
Einrichtungen wie SIR oder Gemeindeentwicklung sind wichtig, um die Wirkungen für den Immobilienmarkt zu bewerten; AMS oder Wirtschaftskammer analog für den Arbeitsmarkt. Es sind aber auch die ‚kleinen‘ (privaten) sozialen Institutionen sowie aktive BürgerInnen, die für Kooperationen wichtig sind. Man sollte Kooperationen möglichst diversifizieren und nicht einseitig auf heute dominante Bereiche, wie z.B. den Tourismus, setzen. „Auswirkungen begegnen“ heißt für mich, Gestaltungspotenziale nutzen.

Wolfgang Spitzer, Geograph, Research Studios Austria – Studio iSPACE
Erhöhung der regionalen Wertschöpfung durch entsprechend regionale Waren- und Wirtschaftskreisläufe .

Heidrun Wankiewicz, Raumplanerin & Projektmanagerin, Büro planwind.at
Wohnungs- und Siedlungsentwicklung über Gemeindegrenzen hinweg.
Aktive Kooperation mit neu zugezogenen GemeindebürgerInnen .
Mehrfachnutzung von öffentlichen und privaten Gebäuden.
Zusammenarbeit zwischen den Vereinen in einer Gemeinde, zwischen den Feuerwehren, zwischen den Bildungseinrichtungen, zwischen den Städten und den Dörfern, etc.
Raumplanung und Landesplanung als integrierte Entwicklungsplanung für die Regionen und deren Menschen verstehen und somit für alle Sektorpolitiken (von Verkehr über Wirtschaft, von Freiraum- und Naturraumrisiko, von Bildungs- und Gesundheitsplanung  über Sozial- und Raumplanung).

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