Stichwort Lebensqualität

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Was macht aus Ihrer Sicht Lebensqualität in einem Dorf/Stadt oder einer Region aus?

Verena Czaby, Regionalmanagerin für Arbeit und Chancengleichheit, TEP Arbeit für Salzburg
Lebensqualität bedeutet für eine Region, dass jeder BewohnerIn ein Leben gemäß den eigenen Zielen, Werten und Interessen leben kann. Es besteht Chancengleichheit für alle BewohnerInnen beim Zugang zum Arbeitsmarkt, zu Entscheidungsfunktionen und zu gewünschten Freizeitaktivitäten, und zwar unabhängig vom individuellen Lebensentwurf. Zusätzlich bestehen die infrastrukturellen Rahmenbedingungen, die notwendig sind, damit jeder die eigenen Lebensziele ohne äußere Zwänge und Beschränkungen erreichen kann.

Daniela Diethör, Geschäftsführerin von Frau & Arbeit
Eine Angebotsvielfalt, die sich auf alle Lebensbereiche erstreckt
Attraktive Arbeitsmöglichkeiten
Leistbarer und gut geplanter Wohnraum
Außerdem ein bestmöglich genutzter, natürlicher Lebensraum / Naturerlebnisse.
Sicherheit, Übersichtlichkeit, Zusammenhalt

Josef Fanninger, Geschäftsführer Regionalverband Lungau
Es soll ein Miteinander stattfinden. Wichtig ist das eine intakte Infrastruktur vorhanden ist, Sowohl was den Verkehr als auch was die Nahversorgung betrifft.

Rosemarie Fuchshofer, Büro StadtLandBerg, Henndorf‐Tamsweg
Wohnqualität, soziale Nähe, soziale Sicherheit, stabile und verlässliche politische Entscheidungsinstanzen, Einkommens- und
Erwerbssicherheit, naturräumliche Umgebung, Basisversorgung mit Infrastruktur und Dingen des täglichen Bedarfs,  Mobilitätsmöglichkeiten

Karoline Gindl-Müller, Koordinatorin des TEP „Arbeit für Salzburg"
Eine gute, vielfältige Infrastruktur für alle Altersgruppen. Erreichbare und attraktive Arbeitsplätze (sprich, ein gutes öffentliches Verkehrsnetz). Ein gut funktionierendes und leistungsfähiges Kinderbetreuungssystem, das es Frauen erlaubt, einer existenzsichernden Erwerbstätigkeit nachzugehen – ohne gesellschaftlichen Vor- und Verurteilungen ausgesetzt zu sein.

Franz Grübl, Bezirksstellen-Leiter AK-Pongau
Ein sicherer, sinnerfüllender und gut bezahlter Arbeitsplatz.
Ein gutes öffentliches Verkehrsnetz.
Ein gutes Schul - und Weiterbildungsangebot.
Eine Wohnung in einer ruhigen Lage.
Eine gesunde und harmonische Familie.

Michaela Höfelsauer, Vizebürgermeisterin und Heimleitung im Seniorenheim Lend
Auf das jeweilige Alter zugeschnittene Veranstaltungen, Unterhaltungsmöglichkeiten (auch räumlich gesehen – z.B. Raum für Jugend zum Chillen, Raum für Senioren zum Kartenspielen, etc., Kinderspielplätze). Auch Möglichkeiten für Menschen die sich nicht in den regionstypischen Vereinen finden.

Valentin König, Bürgermeister der Gemeinde Thomatal
Eine gute Grundversorgung mit gesunden Lebensmitteln, eine flexible Kinderbetreuung, eine Verkehrserschließung sowie Anbindung am öffentlichen Verkehr, entsprechende ärztliche Versorgung, ein leistbares Wohnen in natürlicher Umgebung und in einem sozialen Gefüge in guter Nachbarschaft.

Leonhard Madreiter, Bürgermeister der Gemeinde Fusch a.d. Glocknerstraße
Angemessene qualitative und sichere Wohnmöglichkeit
Arbeitsplatz in der Gemeinde oder Region
Ausbildungsmöglichkeit für Kinder zumindest in der Grundstufe
Mindestangebot an Freizeitaktivitäten (sportlich bis kulturell, ev. auch religiös meditativ) – Handlungsspielräume
kinderfreundliche Strukturen
Kommunikation innerhalb der Bevölkerung (Vereine, Stammtische usw.) – lokale Integration

Josef Raos, Leiter des Amtes für Statistik des Landes Salzburg (seit 1. Mai 2011 in Ruhestand)
eine intakte Umwelt
eine Besiedlung und Bebauung mit Augenmaß
eine ausreichende, angemessene Infrastruktur
die Einbindung in die örtliche Gemeinschaft

Barbara Zibell, Professorin für Planungs- und Architektursoziologie an der Leibniz Universität Hannover
Ob Dorf oder Stadt - grundsätzlich muss es möglich sein, das Leben mit seinen alltäglichen Erfordernissen ohne größere Hindernisse zu bewältigen. Aufenthaltsqualitäten im Außenraum wie gestaltete Freiflächen, Sitzmöglichkeiten, reduzierter Autoverkehr im Wohnumfeld und in den Zentren etc. tragen dazu bei, dass sich dörfliches bzw. städtisches Leben entfalten kann.


Demochange Team

Gerhard Ainz, Raumplaner, ÖIR-Salzburg
Gutes Angebot an Versorgungs- und sozialer Infrastruktur; gute Erreichbarkeit der Infrastruktureinrichtungen auch ohne PKW (fußläufig, per Rad), vielfältiges kulturelles und Freizeit-Angebot; lebendiges Miteinander, aktives Engagement der Bürger, nachhaltiger umweltschonender Umgang mit Ressourcen / Lebensstil, aktive Integration des Fremden (Neubürger, Zuwanderer); informelle Freiräume

Andreas Koch, Universitätsprofessor für Geographie, Leiter des Arbeitskreises Sozialgeographie
Es geht darum, individuelle Verwirklichungschancen realisieren zu können; Realisierbarkeit ist dabei an realistischen Rahmenbedingungen geknüpft. Diese sind zum einen in der Region selbst abzuwägen – und hier sind Verkehrs-/Kommunikations-infrastrukturen und soziale Infrastrukturen zentral – und zum anderen von familiären, beruflichen, persönlichen Präferenzen geprägt. Wichtig ist die Ermöglichung von Zielen, nicht unbedingt, dass kleinräumig-flächendeckende Infrastrukturen existieren.

Richard Schoßleitner, Raum- und Trendforscher, Büro Schoßleitner
Dorf: leistbarer/günstigerer und großflächigerer Wohnraum (+ Garten), Zugang zur Natur im unmittelbaren Wohnumfeld (Freiraum abseits „organisierter“ Spielplätze etc.), das Eingebunden sein in die dörfliche Gemeinschaft, hohe(s) Sicherheit(sempfinden) etc.

Stadt: kurze Wege und geringer Zeitaufwand zur Befriedigung der Grundbedürfnisse ohne vom motorisierten Individualverkehr abhängig zu sein – vor allem die räumliche Nähe von Wohnen und Arbeiten (Arbeitsmöglichkeiten für Höherqualifizierte), bessere Ausstattung mit infrastrukturellen Einrichtungen (Kinderbetreuungsmöglichkeiten, Bildung, soziale Treffpunkte – Stichwort Lebensstilgruppen, Freizeit- und Einkaufsmöglichkeiten etc.)

Gabriel Seitlinger, Raumplaner, örtliche Raumplanung Land Salzburg, Zell am See und Salzburg  
Kurze Wege zur sozialen Infrastruktur (vom Postamt, über Kindergarten, Schulen, Einkauf, ÖV, Ärzte, Freizeit, Arbeitsplatz, einfach alles).

Wolfgang Spitzer, Geograph, Research Studios Austria – Studio iSPACE
leistbarer Wohnraum; kurze Arbeits- und Versorgungswege; soziale Durchmischung; Sicherheitsgefühl

Heidrun Wankiewicz, Raumplanerin & Projektmanagerin, Büro planwind.at
Offenheit für andere und für neue Ideen.
Familie (im weitesten Sinn, auch Wahlverwandtschaften) und Freundschaften
Einkommen schaffende Arbeit in erreichbarer Nähe (Pendeldistanz)
Anschluss an die Welt (neue Medien),
Zeit, um die Freundschaften und Familie auch zu pflegen.